Weiterentwicklung der nationalen Kompetenzmessungen – von der IKM zur iKMPLUS

Im Schuljahr 2018/19 wurden zum letzten Mal die Bildungsstandards im Rahmen der BIST-Ü überprüft, danach fanden keine Bildungsstandardüberprüfungen in dieser Form mehr statt. Die Ergebnisse der letzten Überprüfung im Fach Englisch wurden bis Ende 2020 zurückgemeldet. Als nationale Kompetenzmessung wird das bestehende und bekannte Instrument der Informellen Kompetenzmessung (IKM) zur individuellen Kompetenzmessung PLUS (iKMPLUS) ausgebaut. Grundlage der Messungen der iKMPLUS bleiben auch weiterhin die Bildungsstandards.

Die verpflichtende Durchführung der IKM im Jahr 2021 diente über die eigentlichen Zwecke der Förderdiagnostik, Unterrichtsevaluierung und Unterrichtsentwicklung hinaus der Vorbereitung auf die  iKMPLUS, welche im Schuljahr 2021/22 in der Primarstufe und 2022/23 auf der Sekundarstufe flächendeckend umgesetzt wird.

Die iKMPLUS

Die individuelle Kompetenzmessung PLUS (iKMPLUS) ist ein Instrumentenset der pädagogischen Diagnostik. Es dient der Erfassung fachbezogener und der Einschätzung überfachlicher Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern. Entwicklung und Umsetzung der iKMPLUS erfolgen im Rahmen des Pädagogik-Pakets und in Abstimmung mit dessen Teilprojekten. Die Einführung folgt einem stufenweisen Zeitplan mit einer Übergangszeit im Kalenderjahr 2021.

In der iKMPLUS werden wichtige Funktionen der Informellen Kompetenzmessung (IKM) und der Bildungsstandardüberprüfungen (BIST-Ü) zusammengeführt, weiterentwickelt und in ihrer Wirkung gestärkt. Einerseits sollen die Ergebnisse der iKMPLUS für jede Schülerin und jeden Schüler sowie für jede Lehrperson noch im selben Schuljahr unmittelbar förder- und unterrichtswirksam werden. Andererseits liefern sie verlässliche Daten und Indikatoren für eine evidenzbasierte Schul- und Qualitätsentwicklung.

Die iKMPLUS stellt ein breites Angebot an verpflichtenden und freiwilligen Erhebungen zur Verfügung. Die iKMPLUS-Basismodule finden jährlich und verpflichtend auf der 3. und 4. Schulstufe in Deutsch (Lesen) und Mathematik sowie auf der 7. und 8. Schulstufe in Deutsch (Lesen), Mathematik und English (Rezeptive Fertigkeiten) innerhalb eines definierten Testzeitfensters statt. Die Durchführung der freiwilligen Module erfolgt zeitlich flexibler im Ermessen der Lehrpersonen. In Ergänzung zu den Kompetenzerhebungen werden im Rahmen der iKMPLUS unterstützende Begleitmaterialien und Fortbildungsangebote entwickelt.

Stufenweise Einführung und Zeitplan

Grafische Darstellung der im Text beschriebenen Einführung der iKM PLUS

Nutzungs- und Zielebenen der iKMPLUS

  • Schüler/innen & Eltern/Erziehungsberechtigte: Erhalten objektive Rückmeldung zum Lernstand noch im selben Schuljahr; reflektieren die Ergebnisse und vereinbaren mögliche Fördermaßnahmen gemeinsam mit der zuständigen Lehrperson.
  • Lehrpersonen: Erhalten zeitnah nach der Durchführung der iKMPLUS externe, objektive Informationen zum Lernstand von Einzelschülerinnen und Einzelschülern und zum Leistungsstand der Klasse insgesamt als weitere Grundlage für Unterrichts- und Förderplanung.

Nutzen für die Lehrpersonen:

  • Sie erhalten eine Zwischenbilanz über den Kompetenzstand der Schüler/innen mit Blick auf den Lehrplan/die Bildungsstandards der 4. und 8. Schulstufe.
  • Sie können ihre Einschätzung zu einzelnen Schülerinnen und Schülern zusätzlich extern absichern.
  • Sie können Ergebnisse ihrer Klasse/Schule mit Referenzwerten vergleichen.
  • Sie erhalten zusätzliche Informationen zum Förderbedarf und können die Wirkung gesetzter Fördermaßnahmen zum jeweils zweiten Testzeitpunkt evaluieren.
  • Sie erhalten Impulse für die Planung und Entwicklung ihres Unterrichts.
  • Sie können die Ergebnisse zeitnah zur Reflexion im Kollegium und gemeinsam mit der Schulleitung nutzen.
  • Schulleitungen: Erhalten jährlich rasche Rückmeldungen zu Ergebnissen der Klassen und des Standorts und zusätzlich im Dreijahresrhythmus zusammengefasste Ergebnisberichte über drei Erhebungsjahre als Datengrundlage für strategische Steuerung, pädagogisches Konzept und Qualitätsmanagement.
  • Schulaufsicht/Bildungsregion/Bildungsdirektion: Erhalten zusammengefasste Daten als Grundlage für regionale Bildungsplanung und standortbezogenes Qualitätsmanagement.
  • BMBWF: Dreijährliche Systemberichte als Grundlage für Bildungsentwicklung, Bildungsmonitoring und Bildungscontrolling.

Ergebnisse und Berichte

Im Rahmen der iKMPLUS gibt es jährlich automatisierte Auswertungen über die Ergebnisse der Schüler/innen, der Klassen und der Schulen. Dreijährlich gibt es Berichte, für die Ergebnisse der Regionen, der Bundesländer und des Bundes analysiert und aufbereitet werden.

Grafische Darstellung der im Text beschriebenen Rückmeldungen im Rahmen der iKM PLUS

Begleitmaterialien und Fortbildungsangebote

Lehrpersonen und Schulleitungen erhalten für jede Phase der Durchführung der iKMPLUS unterstützende Angebote in Form von Begleitmaterialien und Schulungsangeboten:

Grafische Darstellung zu den Begleitmaterialien und Schulunsangeboten im Rahmen der iKM PLUS

Erhebungen in der iKMPLUS

Grafische Darstellung der verschiedenen Module, die bei der iKM PLUS eingesetzt werden

Von der Durchführung zum Ergebnis

  • Vorphase
    Schulleitung erhält praktische Informationen zur Durchführung per Schulanschreiben des IQS.
  • Vor der Erhebung
    Lehrpersonen und Schulleitungen nehmen an Fort- und Weiterbildungsangeboten teil und sichten Begleitangebote/-materialien; Vorbereitungsarbeiten an der Schule werden getroffen; Basisdaten (Klassendaten und schülerbezogene Daten wie z. B. das Geschlecht) werden an IQS übermittelt; Testunterlagen werden vom IQS bereitgestellt.
  • Durchführung
    Zuständige Lehrperson bzw. -personen führen die Testung der Basismodule und allenfalls Fokusmodule durch und übertragen Daten auf die iKMPLUS-Plattform für die Auswertung.
  • Rückmeldung
    Die Ergebnisrückmeldung an Schüler/innen und Erziehungsberechtigte, Lehrperson(en) und Schulleitung erfolgt direkt nach Abschluss der Erhebung und der Dateneingabe; Ergebnisse werden am Standort und im Kollegium reflektiert; im Rahmen eines geeigneten Gesprächssettings (z. B. KEL-Gespräch, Sprechtag) erfolgen die gemeinsame Reflexion mit Schülerinnen und Schülern und Erziehungsberechtigten und die Vereinbarung von möglichen Fördermaßnahmen.

Vom Ergebnis zur Förderung und Unterrichts-/Schulentwicklung

  • Ansätze zur Förderung
    Ergebnisse bieten einen individualisierten/externen Blick auf die Kompetenzentwicklung der Schüler/innen im fachlichen und überfachlichen Bereich. Sie bilden eine wichtige Grundlage für die anschließende Formulierung von Lernzielen und die Vereinbarung und Umsetzung von Fördermaßnahmen.
  • Ansätze zur Unterrichtsentwicklung
    Ergebnisse bieten wichtige Informationen für Unterrichtsplanung und -entwicklung (z. B. Feedbackgespräch mit Kolleginnen und Kollegen und der Schulleitung, Nutzung der Begleitmaterialien, Teilnahme an Fortbildungen, weitere Diagnostik und/oder Evaluation).
  • Ansätze zur Schulentwicklung
    Ergebnisse bieten zentrale Informationen für Schul- und Qualitätsentwicklung (z. B. Abgleich mit Ziel- und Leistungsvereinbarungen, Inanspruchnahme von Schul- und Unterrichtsentwicklerinnen und -entwicklern, Durchführung von Hospitation, Lesson Studies, Reflexion im Rahmen von Bilanz- und Zielgesprächen etc.).

 

Informationen zu iKMPLUS

Bereich Volksschule:
T +43-662-620088-3010 (werktags von 08:00 Uhr bis 14:00 Uhr)
E-Mail: ikmplus.vs@iqs.gv.at

Bereich Sekundarstufe:
T +43-662-620088-3020 (werktags von 08:00 Uhr bis 14:00 Uhr)
E-Mail: ikmplus.sek@iqs.gv.at

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